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Tour du Nord: Der Abschluss

15. September 2015

Seit fünf Tagen sind wir wieder in Stuttgart. Aber auch die Rückfahrt, eingeteilt in Etappen, war noch erlebnisreich. Zunächst Helsinki: Ein so praktischer Kopfbahnhof - man schiebt einfach los!

Von außen ist er sicher Geschmacksache. . . Hotel in Bahnhofsnähe, Spaziergang durch die Stadt und nochmal Fischessen im berühmten Südhafen, alles ohne Foto, es war irgendwie eben Rückfahrt. Nächsten Tag zur Fähre, die nicht wie früher die Silja-Line, im Südhafen ablegt, sondern 20 km außerhalb in Vuosaari, da die Finnline, die jetzt Travemünde anläuft, vorwiegend Lastwagen transportiert. Neben dem Hotel war direkt ein U-Bahn-Zugang, die letzten Kilometer legten wir per Rad durch Industrie- und Hafengelände zurück.

 

Die Samstags-Fähre Helsinki-Travmünde bietet die Möglichkeit, noch eine zweite Nacht auf dem Schiff übernachten zu können, sehr angenehm gegenüber der Variante mitten in der Nacht im Frachthafen zu stehen! Travemünde kannte ich (U.) bisher nur als hübschen Urlaubsort, dass es ein LKW-Umschlagplatz größten Ausmaßes ist, war mir neu. Da wir absolut keine Lust auf Umsteigen in Hamburg hatten, der Bahnhof ist das Vorbild für die Stuttgarter Zukunft, beschlossen wir, den durchgehenden Zug in Rostock zu nehmen. Wir erlebten den Abstieg auf deutsche Campingplätze, die keinerlei Infrastruktur für Zeltler bieten. In Skandinavien haben wir immer Aufenthaltsmöglichkeiten bzw. Küchen vorgefunden und hatten immer sehr guten Untergrund. Hier waren die sogenannten Zeltwiesen in beiden Fällen (Zierow und Kühlenborn) abgefressen. Und ein Massenbetrieb, es gab sogar vor dem Platz eine ausgewiesene Check in Spur !! An der Ostseeküste dürften alle Plätze so aussehen, aber der Ostseeradwanderweg ist traumhaft schön.Per Zufall trafen wir auf die Information der 'Molly', eine Schmalspur-Dampfeisenbahn aus dem 19. Jahrhundert. Erstmals wurde mit dem Nachbau der Lok in (ca. 2008) in Deutschland wieder einen Dampflokomotive hergestellt. Sie fährt von Kühlungsborn über Heiligendamm nach Doberan - dort mitten durch die Fußgängerzone. Ein herrliches Vergnügen! In Rostock hatten wir im IC Hotel gebucht, das als Service eine Freikarte für den ÖPNV ausstellte. So sind wir mit der S-Bahn nach Warnemünde gefahren, einer sehr schönen, vielfältigen kleinen Stadt (Geheimtipp: 'Traube' in dem pitoresken Viertel hinter dem Fischerhafen, wo wir unser Abschiedsessen eingenommen haben). Noch ein Spaziergang durch das nächtliche Rostock und am nächsten Tag eine Bahnfahrt, auf der alle Wagen zur Verfügung standen, eine Mitfahrerin uns allerdings  erzählte, dass sie auf unseren Zug umbuchen musste, weil im Frühzug wiedermal der Fahrradwagen fehlte.

Es war eine wunderbare Reise, wir sind unendlich dankbar, dass wir sie gemeinsam machen konnten. Sie hat ein Höchstmaß an Flexibilität erfordert, da das Wetter kein Sommerwetter war und wir die Topographie in Finnland aus der Sicht des Bootsfahrens in Erinnerung hatten -- und die ist flach! Wir behalten großartige, vielfältige Eindrücke im Kopf, von denen wir noch lange zehren werden.

Zum Schluss ein Dank an die Enkel, die uns mit den Wimpeln (links: 'Gute Reise', rechts: 'Tour du Nord 2015') Glück für die Reise gewünscht haben und damit offensichtlich Erfolg hatten. Sie waren an den Quertaschen befestigt und wir hatten sie ständig bei Wind und Wetter am Rad hängen.