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Tour du Nord : Hei Suomi III -Lappland

Geneigte Leserschaft, nun doch noch mit Bildern! Nach Ivalo nahmen nicht nur die Steigungen wieder zu, sondern v.a. auch der (LKW) Verkehr. 

 

Das nervt nicht nur,  sondern führt auch zu sehr unangenehmen, gefährlichen Situationen. Stress.Wir entscheiden uns für den Bus nach Rovaniemi.Von dem sehr originellem Camingplatz in Kakslauttanen haben wir noch den Kiilopää 'bestiegen' und damit einen beeindruckenden Ausflug im Kekkonen Nationalpark gemacht. Man durchläuft auf den 3km die verschiedenen für Nordlappland typischen Vegetationszonen:

 

Kiefern und Birken werden lichter, dann gibt es nur noch Birken, die immer buschartiger werden, bis sie den steinigen Untergrund ganz freigeben. Und dann der Rundblick in die Tundra - unvergesslich! Es stimmt tatsächlich: Jeder Überlandbus transportiert Fahrräder. Sie kamen, obwohl übereinandergelegt, heil in R. an. Die Fahrt bestätigte eine Voraussage: Die Landschaft wurde sehr monoton, ein kleiner Trost. 'Mein Fernbus' muss sich wohl noch anstrengen: wir haben als 'more than sixtyfive' einschl. der Räder für die Strecke von 280 km nur 67 Euro gezahlt und hatten in Sodankylä eine ausgiebige Pause im Busbahnhof, die hier sehr gut ausgestattet sind. (Gaststätte, Cafe, WC - nix Impro wie in Stuttgart). In Rovaniemi hat sich viel verändert: v.a. macht R. Stuttgart den Rang als Autostadt streitig. Zu dem 'erinnerst Du noch?' siehe 'Lappländische Erinnerungen II'. Sehr interessant war der Besuch im Artikum, das neben dem Leben und der klimatologischen Bedeutung der Arktis Geschichte und Natur der Region R. zeigt. Die Sonderausstellung über den Zweiten Weltkrieg hat wieder sehr nachdenklich gemacht und gezeigt, wie Finnland zwischen Russland und Deutschland zerrieben wurde.Am Ende hat Deutschland 90% von Lappland zerstört, was man in R. sehr deutlich sieht. Es gibt kaum noch alte Holzhäuser.

Bei angenehmen, sommerlichen Temperaturen planen unseren letzten Reiseabschnitt Karelien. Übrigens sind die Nächte zur Zeit normale Nächte. Dunkel und kühl, nach Sonnenuntergang auch bemückt. Die Naturhelligkeit der Nächte wird illuminiert: Heute Abend geht es mit dem Nachtzug über Helsinki nach Joensu. Ein wenig Wehmut lassen wir in Lappland, bzw. in dessen Hauptstadt.

 

Redaktioneller Vorspann vom 3. September 2015: Wegen technischer Schwierigkeiten, Netzproblemen und einem nicht zu vermeidendem Reisestress konnte die Fortsetzung der Lappländischen Erinnerungen leider nicht ortsgerecht zeitnah erfolgen .... Rovaniemi, eine weitere Station in unserer Zeitreise rückwärts. Hier begann und endete 1993 das Lapplandabenteuer. Wir hatten das Flugzeug gewählt, die nötigste Outdoor-Ausrüstung am Mann, bzw. an der Frau, die Boote aber hatten wir mit der Bahn “voraus“-geschickt ... und sie kamen und kamen nicht an! Wir lagerten gegenüber der Stadt Rovaniemi auf dem Campingplatz Ounaskoski, tägliche Gänge zum Bahnhof, vergebliche Bräunungsversuche bei sehr warmem Wetter aber eben der sehr schräg einfallenden arktischen Sonne, Besuch beim Weihnachtsmann am Polarkreis, Trekking zu einem heiligen Berg bei Hitze inmitten von den Himmel verdunkelnden Schwärmen von Myriaden von Mücken (Waschen nur mit Mücken wegwedelnder Helfer möglich) Und heute, 2015? In und um Rovaviemi hat sich Vieles verändert, das hat Ursula bereits thematisiert. Das Weihnachtsmann-Dorf am Polarkreis ist noch kitschiger geworden Die Gestaltung des Polarkreises hat etwas Disneyland-ähnliches. Melancholisch stimmt uns jedoch die Sommerküche auf dem Ounaskoski-Campingplatz. An der hat sich praktisch nichts verändert. Wie oft haben wir im Sommer1993 hier zusammengesessen, Romee gespielt, schlechte Reime geknittelt oder schlicht gegessen. Die Boote sind dann übrigens nach ca. einer Woche doch noch gekommen: Ein Spediteur in Dänemark hatte - warum auch immer - Nachforderungen. Das hatte erst eimal herausgefunden werden müssen. Die Fortsetzung der 1993-Tour mit den Booten ist in den “Lappländischen Erinnerungen I“ festgehaltenen.

 

Der luxuriöse Nachtzug (Normalpreis, Zweierabteile - Aufpreis 6€/Pers. mit 'eigenem' WC, Dusche)