Darknesstour, ab 5.Tag: Nuorgam
Am nächsten Morgen zeigt das Thermometer in Kilopää nur noch -8 Grad.
Noch ein gutes Frühstück, dann bringt uns der Goldline-Bus nach Ivalo, wo wir in den Minibus von Jbus Oy umsteigen und nach Nuorgam, dem nördlichsten Ort der EU, fahren.
Vorbei an "unserem" Endcamping" von 2015 in Kakslautanen erleben wir die E75 in Gegenrichtung von damals. Unser Respekt (vor uns) wächst bei jeder Steigung.
Ein großzügiges Wartehäuschen,
aber es geht auch schlicht!
Die Busse übernehmen hier auch Paketdienste und wir freuen uns a), dass wir noch einen Platz hinter den Paketen finden und b) uns beim Anfahren kein solches auIn Inari wird ausgeladen.f den Kopf fällt. Ob diese Situation vor dem deutschen Sicherheitsauge Bestand hätte?
In Inari wird ausgeladen.
wir nehmen die Gelegenheit wahr, einen Blick auf das Zentrum Inaris zu werfen.
Alle übrigen Fahrgäste sind in Inari ausgestiegen. Bis Nuorgam liegen nun noch ca. 170 km - beim zügigen, Tempo unseres routinierten Fahrers ungefähr 2und1/2 Stunden - vor uns.
Im hinteren Teil des Wagens warten nach dem Verlassen aller anderen Passagiere noch etliche, unkonventionell gestapelte Paket auf ihre Empfänger.
Vor uns liegt unsere Traumstrecke nach Utsjoki. Aber leider ist es mit der Sicht bald vorbei Es geht auf 14:30 zu, d.h. man erkennt die weite Landschaft nur noch schemenhaft und dann sehr schnell gar nicht mehr. Die Helligkeitsdauer nimmt nach Norden rapide ab.
Großartig finden wir die die moderne Türschließanlage (von Mercedes(!) oder Eigenbau?)
Vor dem Lomakeskus (Ferienzentrum) werden wir am Bus freundlich von Marja begrüßt. Das ist sehr beruhigend, die Anlage liegt einsam außerhalb des Dorfes und es ist stockfinster (15:30). Wir haben die "darkness" gewollt und erreicht.Sie erklärt uns, dass es 800m weiter an der Straße entlang einen K-Market mit Ravintola und Kahvila gibt. Guter Plan: Kaffeetrinken und einkaufen, verbunden mit Bewegung. Hier ist es warm, plus 3 Gad! und der Schnee, der hier allerdings nicht annähernd so hoch war wie in Kilopää, weitgehend geschmolzen. Der Radweg (!) ist gestreut, mit Split o.ä., Salz gibt es hier nicht und so können wir trotz teilweise vereistem Weg gut laufen.
Fürstliches Abendbrot in unserer FeWo und geruhsamer Tagesausklang
6.Tag
Tauwetter im hohen Norden um diese Jahreszeit - auch hier hört man Klagen über de Änderungen des Klimas, auch hier waren die vergangenen Monate viel zu warm und trocken.
Zunächst erkunden wir das weitläufige Gelände und gehen zum Tenofluss (Warnung der Besitzer: nicht auf. den Teno gehen!) hinunter
Auf Empfehlung unserer sehr freundlichen Wirtsleute wandern wir eine kleine Straße in die Fjelle hinein - wir wurden mit "gilets jaunes", Stirnlampen und Stöcken ausgerüstet. Es erhöht unser Sicherheitsgefühl sehr, denn es ist ziemlich schummrig. Etwas heller ist es nur ca. 3 Stunden, von ungefähr 10:30 bis 13:30 dann sind auch die Straßenlampen ausgeschaltet.
In Halbhöhenlage wieder Kruscht ohne Ende im Garten!
Hier sieht man, wir der Schnee auf den baumlosen Fjellen weggeweht wird und sich nur hinter Grasbüscheln oder Steinen hält.
Das Zentrum von Nuogam!
7. Tag
Heute wieder ein Höhepunkt: Es steht eine Husky-Schlittenfaht an! Wir werden mit Auto über die norwegische Grenze gebracht. In der Nähe von Tama Bru befindet sich die Huskyfarm. Lautes Gebell begrüßt uns. Alle Hunde sind an langen Leinen an ihre Box gebunden. Etwa 30 Tiere. Wir lehnen freundlich das Angebot ab, alleine einen Schlitten zu steuern. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuen! So lässt sich Walter von einer netten Dame chauffieren, die, von den Lofoten kommend, 4 Monate im Winter als Huskyguide arbeitet. Ursula wird von einem entsprechend jungen Mann gelenkt.
Nach 1 1/2 Stunden Abenteuer pur (10 kmh (gefühlt schneller), Kurven, Bodenwellen, teils vereistem Untergrund - und minus 7 Grad etc.) tut das Feuer mit heißem Kaffee sehr gut. Achterbahn brauchen wir nicht mehr, wir nehmen Huskys, wenn wir Nervenkitzel suchen.
Als hätten wir nicht schon genug Ueberraschungen gehabt, meldet sich Reimo, unser Wirt um 22:45 "Polar Lights". D.h. Jacke und Hose ueber den Schlafanzug gestreift, Handschuhe, Muetze (fuer mehr Waerme ist trotz minus 12 Grad keine Zeit). Mit dem Stativle von Tom W. versucht Ursula es zwei/drei Mal, vergeblich - es sind nur graue Streifen. Dann sind ihre Haende so gefroren, dass uns nur Hoffen auf schoene Bilder von Reimo bleiben, der schon mit Stativ und voreingestellter Kamera naht. Tatsaechlich erscheinen die Polarlichter mit blossem Auge betrachtet ehe zartgruen bis graeulich und bekommen ihre intensive Faerbung erst bei richtiger Kameraeinstellug, die wir natuerlich nicht so drauf haben. In Nuorgam ist die Intensitaet der Nordlichter z.Z. gering, aber wir haben sie gesehen. Die Fotos bekamen wir auf einem Stick am naechsten Tag (das nennt man Service!!!).
Am naechsten Tag schlafen wir nach den naechtlichen Exkapaden naturgemaess laenger als geplant. Das darf man hier nicht, denn man hat nur ca. drei Stunden daemmriges Tageslicht. Wir wander nochmal auf die Fjelle. Der eisige Wind laesst uns schnell wieder umdrehen und wir laufen nochmal den Ort ab: rechts und links der Strasse ab und zu Haeuser, so dass die Ortsdurchfahrten immer sehr lang erscheinen.
Am Ortsbeginn dann dieses Schild! Nicht etwa "Nuorgam", sondern die Anzeige, dass sich auf der anderen Strassenseite ein Fahrradweg befindet, der zwei Km bei unserem Ferienzentrum wieder aufhoert. Gestreut!!
Ursula mit Winterrollator. Er wird als Roller tretend benutzt oder eben einfach als Gehhilfe bei Schnee und Glatteis.
xxx